Einige Medikamente besitzen manchmal einen “Zusatznutzen”, der über die Heilung des primären Gesundheitsproblems hinausgehen. ASS hilft zum Beispiel nicht nur gegen akute Kopfschmerzen, sondern verdünnt auch noch das Blut. Diese zusätzlichen “Benefits” werden daher von der Pharmaindustrie gern beworben. Doch so manches Mal stehen diese Aussagen auf tönernen Füßen.

Statine (Cholesterinsenker) zum Beispiel verhindern doch nicht die Verklumpung des Bluts – auch wenn viele Ärzte immer noch davon ausgehen. Es ist schlichtweg wieder einmal dem medizinischen Marketing zu verdanken, dass einige Mediziner das immer noch für für bare Münze nehmen. Worauf sich dieses angebliche “Fachwissen” gründet? Nun, es existieren zwei vergleichsweise „winzige“ Studien mit zusammen gerade mal 34 Probanden, die zeigen konnte, dass Statine in der Lage sind, Thrombozytenaggregationen (Verklumpungen von festen Bestandteilen des Bluts, speziell von Blutplättchen) zu verhindern. Schon merkwürdig, dass eine Wirkstoffgruppe (die Milliarden einbringt) eine so dünne Datenlage diesbezüglich zeigt.

Eine „frische“ Studie aus Oxford untersuchte daher diese Aspekte der Wirkung erneut und kam zu einem unerwarteten Ergebnis. Es handelt sich hier um eine Meta-Analyse zuvor durchgeführter Studien, wo Statingabe mit Medikationen ohne Statin verglichen worden waren. Andere Studien wurden eingeschlossen, in der hohe Statindosen mit normalen Dosen verglichen wurden. Diese Studien hatten mindestens 100 Patienten oder Probanden und wurden über einen Beobachtungszeitraum von sechs und mehr Monaten durchgeführt. Die Autoren der Arbeiten wurden kontaktiert und nach unveröffentlichten Angaben zu thromboembolischen Ereignissen während des Followup befragt. Insgesamt wurden 29 Arbeiten in die Auswertung mit einbezogen mit einer Teilnehmerzahl von über 145.000 Probanden.

Diese Arbeiten ergaben jedoch keinen signifikanten Hinweis darauf, dass Statine hoch oder normal dosiert in der Lage gewesen wären, thromboembolische Komplikationen zu verhindern. Die Autoren schlossen bestimmte zufallsbedingte Abweichungen nicht aus, so dass möglicherweise bzw. bestenfalls eine leichte Risikosenkung angenommen werden könnte.

Quelle: http://www.plosmedicine.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pmed.1001310

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