Fettleber - Symptome, Ursachen, Behandlung
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Lagern sich Fetttropfen in den Leberzellen (Hepatozyten) ab, bildet sich die Struktur des Organs um, es entsteht
die Fettleber.
Dabei lassen sich drei Schweregrade einer Fettleber unterscheiden.
Von einer Leberverfettung spricht der Mediziner, wenn maximal fünf Prozent der Hepatozyten
betroffen sind. Die Fettleber (Steatosis hepatis) weist Fetttropfen in über 50 Prozent der Leberzellen auf. Zeigen
sich neben der Verfettung auch Entzündungszeichen an prägnanten Stellen, liegt eine
Fettleberhepatitis (Steatohepatitis) vor, die entweder auf einen Alkoholabusus (ASH) oder andere
Faktoren (= nicht-alkoholische Fettleber – NAFL, nicht-alkoholische Steatohepatitis - NASH) zurückzuführen ist.
Ursachen einer Fettleber
Die Fettleber ist keine isolierte Erkrankung sondern muss als Symptom einer bestehenden Störung des
Organismus gesehen werden.
Bis zu 40 Prozent der Bevölkerung westlicher Industrienationen leiden unter einer Fettleber. Meist bildet sich
diese durch ein metabolisches Syndrom (Kombination aus Diabetes mellitus mit Hyperlipoproteinämie und Adipositas)
oder den übermäßigen Genuss von Alkohol (fast 50 Prozent aller Fälle).
Daneben können u.a. auch Eiweißmangel, verschiedene Medikamente (u.a. Kortikosteroide), Gifte und Chemikalien,
eine lang andauernde parenterale („künstliche“) Ernährung, Übergewicht oder eine Schwangerschaft (v.a. zum Ende hin) eine Fettleber
verursachen.
Die nicht-alkoholassoziierte Variante zeigt sich vermehrt um das 50. Lebensjahr und betrifft in 75 Prozent der
Fälle Frauen mit Übergewicht (Adipositas, Fettsucht).
In ca. 33 Prozent der Erkrankungen kann ein Diabetes
mellitus (Zuckerkrankheit)
nachgewiesen werden. Bei Kindern zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr kommt es im Rahmen des
Reye-Syndroms zu einer akuten Leberverfettung, die sich vermehrt nach Einnahme salizylhaltiger
Medikamente zeigt und häufig letal endet (50 Prozent).
Die Leberverfettung entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen der Aufnahme von LDL (Low
density lipoprotein) und Chylomikronen (große Lipoproteine der Darmschleimhaut), der Fettsäureoxidation und
–synthese sowie der Ausschleusung des gebildeten VLDL (Very low density lipoprotein). Dies führt zu einer
Anreicherung der Hepatozyten mit Fett.
Symptome einer Fettleber
In vielen Fällen bleibt die Fettleber unbemerkt, da sie ohne klinische Anzeichen entsteht. Z.T. zeigt sich ein
leichtes Völlegefühl im rechten Oberbauch. Da sich die Steatosis hepatis durch andere Krankheiten oder Faktoren
entwickelt, zeigen sich eher die hierfür typischen Anzeichen.
Je weiter die Leber geschädigt ist, desto eher kommt es zu Beschwerden. U.a. entwickeln sich vermehrt
rechtsseitige Bauchschmerzen, die Leber ist durch
ihre Volumenzunahme häufig tastbar.
Menschen mit einer Steatohepatitis (Entzündung der verfetten Leber) weisen ein deutlicheres
klinisches Bild auf. Neben der klassischen Gelbfärbung (Ikterus) von Haut und Skleren (bedingt durch die
Hepatitis) kommt es zu starken Schmerzen unterhalb des rechten Rippenbogens. Es zeigen sich
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz, Müdigkeit, körperliche Erschöpfung, Leistungsabfall
und Fieber. Neben der Verfettung kann die Leber narbig
zusammenschrumpfen, eine Leberzirrhose entsteht (in ca. 35 Prozent der Fälle),
die u.a. einhergeht mit rotglänzenden Lippen, der starken Hervorhebung feiner Gefäße unter der Haut (Spider
naevi), weißlichen Nägeln und starkem Juckreiz.
Neben Anamnese und Inspektion gilt die Sonographie als bestes nicht-invasives Verfahren zur gesicherten
Diagnose. Auch eine signifikante Erhöhung der Leberwerte (Gamma-GT, GOT, GPT) im Blut (Blutwerte) ist nachweisbar (bei leichter Verfettung ist Gamma-GT
isoliert erhöht). Zur Unterscheidung zwischen den drei Formen kann auch eine Gewebeprobe (Biopsie) histologisch
ausgewertet werden.
Therapie der Fettleber
Je nach vorliegender Grunderkrankung wird die Therapie gestellt (z.B. Einstellen des Zuckerwertes beim
Diabetes).
Insgesamt steht jedoch die Umstellung der Lebensgewohnheiten, besonders bei der alkoholassoziierten Form, im
Vordergrund. Neben einem Verzicht auf Alkohol sollten auch die Ernährung umgestellt und das Gewicht reduziert
werden. Eine gezielte medikamentöse Therapie gibt es seitens der Schulmedizin nicht, spezielle Präparate können
jedoch unterstützend eingesetzt werden.
Die frühzeitige Diagnose erhöht die Chancen der vollständigen Ausheilung. Eine isolierte Fettleber kann dann
problemlos behandelt werden. Risiken entstehen zum einen durch das plötzliche Auftreten im Kindesalter und durch
die nicht-reversible Schrumpfung (Zirrhose) des Organs, bei der die Gefahr der
malignen Entartung (Leberzellkarzinom)
besteht.
Besonders Menschen mit einer Fettleberhepatitis haben ein sechsfach erhöhtes Risiko, an einer Leberzirrhose zu erkranken, und ein vierfach erhöhtes Risiko der malignen Entartung der
Leber (Leberkrebs). Ein letaler Verlauf zeigt
sich v.a. bei der alkoholassoziierten Form sowie der durch Diabetes verursachten Fettleber, hier liegt die Rate bei
ca. zehn Prozent.
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert
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