Patietenverfügung und Beatmung

Ich hab sowas gar nicht. Wo bekommt man die und wo muss man die einreichen?

Die kann man im Internet ausdrucken und ausfüllen. Oder direkt im PC ausfüllen, dann ausdrucken. Man sollte ein Duplikat einer Vertrauensperson zur Aufbewahrung geben und du hast selber auch eine Kopie bei dir zuhause. Oder man hinterlegt es beim Notar.

Zitat von Lebenskraft

In einer Patientenverfügung kann jede/r festlegen, welche medizinischen Maßnahmen er oder sie im Notfall wünscht.

Leider leider muß ich auch aus Erfahrung in der Familie anmerken, daß es von Ärzten und Klinikpersonal anscheinend gerne übergangen wird, und so mußte meine Tante jahrelang klagen, wobei das Ergebnis immernoch offen ist, und sie vollends zermürbt hat, weil die Patientenverfügung meines Onkels, in der sogar ausdrücklich die Organentnahme verboten wurde, komplett ignoriert wurde.

Ich wäre da auch äußerst skeptisch, vor allem in dieser aktuellen Situation. Ich glaube nicht, dass sich alle Ärzte an die Patientenverfügung halten.

Was würdet ihr denn in die Patientenverfügung eintragen?

Künstliche Beatmung ja oder nein?

Zitat von Rheia

Künstliche Beatmung ja oder nein?

N E I N.

Auf gar keinen Fall? Kommt man denn als Ü 50 da niemals lebend raus?

Das ist nicht gesagt. Ärzte sind auch keine Hellseher. Ich habe auch angegeben, keine künstliche Beatmung. Je höher das Alter, desto wahrscheinlicher, dass man nach einer Beatmung ein Schwerpflegefall wird und das möchte ich nicht.

Muß man eigentlich bei so einer Patientenverfügung Gründe angeben?

NEIN. Das wird nicht gefragt.

Ich habe das Ausfüllen einer Patientenverfügung mal am Rande mitbekommen - die Besprechung dazu hat gute drei Stunden gedauert. Anwesend dabei war neben der sich zu erklärenden Person auch die Tochter, eine Krankenschwester (Stationsleitung Geriatrie).

Das Ausfüllen solch einer Patientenverfügung sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, ein "Komma falsch gesetzt" und man "bekommt" genau das, was man eigentlich nicht haben wollte.

Die im Internet zu findenden Vordrucke sollte man mit Vorsicht genießen, da sie meist zu ungenau sind.

Was ist beispielsweise mit lebensverlängernden Maßnahmen? Sind solche gewünscht, unter welchen Voraussetzungen und wie lange sollen sie durchgeführt werden?

Möchte man künstlich ernährt werden? Ja oder nein oder nur mit Flüssigkeit? Und ist Schmerzfreiheit wichtiger als Lebensverlängerung? Und was genau bedeutet Schmerzfreiheit?

Sollen alle medizinischen Möglichkeiten genutzt werden, um das Leben zu verlängern? Auch bei Demenz, Koma oder Krankheit im Endstadium, ect.?

Solche Fragen muss man ganz genau durchdenken, am besten zusammen mit einer Person des Vertrauens, die sich mit solchen Dingen auskennt. Geeignet für eine Unterstützung sind Personen, die aus dem Gesundheitswesen kommen und das "Elend" bei Patienten ohne Verfügung tagtäglich vor Augen haben. Die genau wissen, was welche Maßnahme im Enzelnen bedeutet.

Kann ich genau so bestätigen.

Wie komme ich denn an eine mich beim Ausfüllen einer Patientenverfügung unterstützende Person? Spreche ich da meinen Hausarzt an? Oder kann dieser vermitteln? Als Laie weiß man ja leider gar nicht, was hinter den Begriffen/ Maßnahmen steckt.

Kannst doch selbst machen, ..schreibst was du möchtest und unterschreibst es. DAnn zum Notar beglaubigen lassen , der bestätigt Unterschrift und Geschäftsfähigkeit. Auf Datenbank hochladen...Teuerer geht immer

Ganz schlau. Lies mal meinen Beitrag #13▪ weiter oben. Da kommste mit "kannst doch selber machen" nicht weit. Wenn ich von Nichts eine Ahnung habe, mich im intensivmedizinischen Bereich nicht auskenne - was soll ich dann schreiben?

Vielleicht kann Dir hier weitergeholfen werden:

verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/aerzte-und-kliniken/corona-an-patientenverfuegung-vollmacht-und-betreuungsverfuegung-denken-46456

: https://www.juraforum.de/muster-vorlagen/patientenverfuegung

: https://www.patientenverfuegun…PV-Fragebogen_2020_03.pdf

Ich finde diese Vorlagen recht hilfreich, um sich einen Überblick zu verschaffen, was man alles bedenken sollte.

Und vielleicht möchtest du die hier ja in Anspruch nehmen: https://www.patientenverfuegung.de/

Zitat von Dirk S.

Ich habe das Ausfüllen einer Patientenverfügung mal am Rande mitbekommen - die Besprechung dazu hat gute drei Stunden gedauert. Anwesend dabei war neben der sich zu erklärenden Person auch die Tochter, eine Krankenschwester (Stationsleitung Geriatrie).

Das Ausfüllen solch einer Patientenverfügung sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, ein "Komma falsch gesetzt" und man "bekommt" genau das, was man eigentlich nicht haben wollte.

Also meine Mutter ( 90) hat diesen Vordruck aus dem Netz mit mir ausgefüllt.

So schwierig zu verstehen, finde ich das nicht. Eine alte Tante hat es früher ebenso gemacht. Es geht ja in erster Linie darum, dass die älteren Leute keine Lebensverlängernde Maßnahme wie Beatmung oder KE haben möchten, wenn abzusehen ist, dass sie sterben. Natürlich bekommen sie dann aber noch Wasser zu trinken oder auf die Lippen.

Also bei der Tante hat es dieser Vordruck getan. Auch sie wollte nicht an Maschinen. Aber sie ist trotzdem sehr gut bis zum Ende betreut worden.