Darmspiegelung - Koloskopie
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Um Darmkrebs frühzeitig erkennen zu können, wird vom einem Facharzt, dem Gastroenterologen, eine
Darmspiegelung vorgenommen.Diese „Koloskopie“ nennt man auch „große Darmspiegelung“ und erlaubt die
Inaugenscheinnahme des gesamten Dickdarms. Die Untersuchung ist umfangreicher und daher auch mit etwas größeren
Risiken verbunden als die „kleine Darmspiegelung“. Diese „Sigmoidoskopie“ erfasst allerdings nicht den gesamten
Dickdarm.
Die grundsätzliche Technik der beiden Varianten unterscheidet sich jedoch nicht. Zunächst wird der Darm mit
einem Endoskop, einem ungefähr fingerdicken, schlauchartigen Instrument untersucht. Mit Hilfe der großen
Darmspiegelung können sowohl Erkrankungen am Dickdarm als auch am Ende des Dünndarms erkannt werden. Gleichzeitig
kann der Facharzt schon im Verlauf der Untersuchung Polypen aus dem Darm
entfernen und damit das Risiko des Dickdarmkrebses erheblich reduzieren.
Wann wird der Arzt eine Darmspiegelung anordnen?
Eine Darmspiegelung wird dann, meist vom Hausarzt angeordnet, wenn dieser die Symptome und die ihnen zugrunde
liegende Erkrankungen des Darmes abklären möchte. Ein weiterer Grund für eine Darmspiegelung ist die regelmäßige
Früherkennung einer Darmkrebserkrankung und deren Vorstufen. Ein Patient, der Blut im Stuhl entdeckt hat, sollte eine Darmspiegelung vornehmen lassen. Aber auch bei
Patienten, die häufig mit Verstopfungen, Durchfall, Bauchschmerzen, unbeabsichtigter Gewichtsabnahme oder Blähungen leiden, ist eine Darmspiegelung indiziert.
Ablauf einer Darmspiegelung
In der Regel wird eine Darmspiegelung ambulant durchgeführt. Meist findet ein paar Tage vor der eigentlichen
Darmspiegelung ein Vorgespräch zwischen Arzt und Patienten statt, in dem alle Fragen rund um die Koloskopie geklärt
werden. Bei diesem Gespräch sollte der Patient auf jeden Fall alle seine Befürchtungen und Sorgen formulieren, denn
meist stellt man sich diese Untersuchung schlimmer vor, als sie dann letztendlich ist.
Auch Bestandteil des Vorgespräches ist eine Aufklärung zum Verhalten vor und nach der Darmspiegelung. Bei der
Untersuchung kann der Patient eine Spritze mit einem sedierenden Medikament erhalten. Besonders für sehr ängstliche
Patienten kann dies eine Erleichterung sein, aber auch weniger ängstliche Patienten nehmen diese unterstützende
Therapie gern an, denn sie führt dazu, dass kaum bis keine Schmerzen während der ca. 30 minütigen Untersuchung
empfunden werden.
Ist der Patient vorbereitet, führt der Gastroenterologe durch den After ein schlauchartiges, ungefähr
fingerdickes Instrument - das Endoskop - in den Dickdarm ein. Durch das Endoskop wird nun Luft in den Darm
geleitet, damit dieser sich weitet. Durch diese Maßnahme kann der Arzt die Darmschleimhaut besser betrachten. Das
Endoskop, wird nun, über eine Fernbedienung gesteuert, bis an den Verbindungspunkt von Dickdarm zu Dünndarm oder
auch bis in das Ende des Dünndarmes eingeführt.
Ein Endoskop enthält einen Kanal, in den Instrumente eingelegt werden können und einen, mit dem eine Spülung des
Darmes vorgenommen werden kann. Ein dritter Kanal beinhaltet einen Lichtleiter und eine kleine Kamera. Durch diesen
Aufbau kann der Gastroenterologe während der Untersuchung schon kleine Eingriffe vornehmen, wie die Entfernung von
Polypen oder die Entnahme von Gewebeproben zur Untersuchung in einem Laboratorium. All diese Eingriffe sind für den
Patienten in der Regel absolut schmerzfrei. Nach der Untersuchung kann der Patient wieder nach Hause gehen. Sollte
er jedoch ein sedierendes Medikament erhalten haben, ist er für diesen Tage für das Führen eines Fahrzeuges
ungeeignet. Daher sollte er sich von Bekannten oder Familienmitgliedern abholen lassen; wenn dies nicht geht, sind
die Kosten für eine Taxifahrt hier sicher gut angelegt.
Die Vorbereitung
Die meisten Gastroenterologen empfehlen, ca. vier Tage vor der Untersuchung keine Präparate mehr einzunehmen,
die Eisen enthalten. Auch sollte auf den Verzehr von Lebensmitteln, die Körner oder kleine Kerne enthalten, ganz
verzichtet werden. Am Untersuchungstag wird dem Patienten ein abführendes Mittel gegeben, Essen ist tabu, Trinken
hingegen gewünscht. Das Abführmittel reinigt den Darm vorab, und je sauberer er ist, umso besser kann die
Schleimhaut betrachtet und beurteilt werden.
Risiken einer Darmspiegelung
In der Regel ist die Darmspiegelung ein sehr sicheres Untersuchungsverfahren und das Mittel der Wahl zur
Vorbeugung und Erkennung von Darmkrebserkrankungen. In seltenen Fällen kann es zu
Blutungen im Darm oder einer Perforation kommen. Dabei besteht immer auch die Gefahr einer Infektion, wenn die
Instrumente nicht gründlich genug sterilisiert worden sind.
Dieses Risiko ist besonders hoch, wenn die Desinfektion mit Glutaraldehyd erfolgte. Die kostengünstige
Chemikalie gilt als weniger effektiv als Peressigsäure, die ein weitaus größeres Wirkungs-Spektrum hat. Der Patient
sollte fragen, welches Mittel die Praxis oder das Krankenhaus benutzt und die Untersuchung ablehnen, wenn dort
Glutaraldehyd zur Reinigung des Koloskops dient.
Infolge der Koloskopie und der Sigmoidoskopie können Magen-Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall und
Krämpfe sowie Erbrechen auftreten. Nur wenige Ärzte behandeln den Darm vor der Untersuchung mit kampflösendem
Pfefferminzöl, um Risiken zu senken und die Darmspiegelung für den Patienten weniger unangenehm zu machen.
Einigen Patienten bietet der Arzt eine Vollnarkose an, die dann mit den üblichen Gefahren wie beispielsweise
Kreislauf-Komplikationen verbunden ist. Bei den meisten Menschen genügt eine medikamentöse Beruhigung. Auch eine
solche Sedierung kann bei Patienten mit niedrigem Blutdruck zu Kreislaufproblemen führen. Diese können direkt oder verzögert
auftreten. Im Laufe beider Narkoseverfahren wird der Patient während der Untersuchung ständig beobachtet und
Puls, Blutdruck und Blutsättigung mit Sauerstoff überprüft. Im Nachgang verspüren manche Patienten noch vermehrt
Blähungen, da Reste der eingespeisten Luft noch entweichen müssen.
Zu beachten ist auch, dass Sedativa eine lange Halbwertszeit haben, weswegen das Führen eines Kraftfahrzeugs am
Untersuchungstag tabu ist.
Durch die Darmreinigung im Vorfeld der Darmspiegelung kann es zur Dysbiose kommen, worunter eine
Beeinträchtigung der gesunden Darmflora verstanden wird. Dies kann eine Darmsanierung mit Probiotika erforderlich machen.
Die Darmspiegelung und die Krankenkassen
Die Kosten für eine Darmspiegelung übernehmen die gesetzlichen Kassen für Patienten, die das 55. Lebensjahr
vollendet haben. Ist der Befund unauffällig, werden die nächsten Kosten erst nach 10 Jahren wieder übernommen.
Besteht jedoch bei einer Person ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung an Darmkrebs, so werden die
Untersuchungskosten auch schon in jüngeren Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bei akuten
Beschwerden, die ggf. auf eine Erkrankung des Darmes zurückzuführen sein könnten, werden die Kosten der Darmspiegelung bei
Beschwerden, die auf eine Krankheit im Bereich grundsätzlich von der Krankenkasse getragen.
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 24.08.2016 aktualisiert
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