Wenn Naturwissenschaftler sich mal der Frage nach der Wirksamkeit der Homöopathie annehmen, dann ist es immer wieder verwunderlich, warum diese zu vollkommen anderen Ergebnissen kommen als ihre Kollegen aus der Medizin.

Ein Grund dafür könnte sein, dass die Forschungsweise eine komplett andere zu sein scheint als in der Medizin.

Die Medizin verlässt sich vor allem auf Plazebo kontrollierte statistische Verfahren. Plazebo (angeblich ohne Wirkung) – kontrolliert (hört sich gut an) und “statistisch” (hört sich noch besser an). Jedenfalls werden in der “Medizin-Wissenschaft” gerne mal  Korrelationen (Hinweise auf Zusammenhänge) gerne zu “Beweisen” umgedeutet.

In den Naturwissenschaften werden solche Verfahren bestenfalls eingesetzt, um Vorauswahlen zu treffen; nämlich: in welche Richtung man weiter forschen sollte und in welcher Richtung es offensichtlich wenig Sinn hat.

Eine nähere Beschreibung zu diesen Fragen der Wissenschaft in der Medizin habe ich übrigens im Report:  „Unsere Schulmedizin – Die einzig wahre Wissenschaft?“ diskutiert.

Prinzipiell sehe ich einige “methodologische Schwächen” in der Medizinwissenschaft. Die Medizin (im allgemeinen jedenfalls) ist aber nicht bereit, diese Schwäche zuzugeben.

Und so kommen wir einmal zur Homöopathie. Die Homöopathie ist ja ein komplett eigenständiges Heilverfahren mit Medikamenten. Allerdings mit anderen Medikamenten als diese in der Schulmedizin verordnet werden. In der Homöopathie werden die homöopathischen Mittel “Homöopathika” genannt. Entscheidend dabei ist, dass die  Ursubstanzen (siehe auch Urtinktur) “potenziert” werden, sodass die Homöopathika nachher in verschiedenen “Potenzen” vorliegen. Diese Potenzen erhält man dann entweder in Tablettenform, als Tropfen oder als Globuli (die kleinen runden Kügelchen).

Zurück zur Forschung

Die Forschung steht bei der Homöopathie vor dem Dilemma, dass sie unter den verschiedensten Bedingungen zu verschiedenen Ergebnissen in Sachen Wirksamkeit und Effektivität kommt.

Wenn man nun das alte (nicht immer falsche) Dogma der Pharmakologie (=Lehre von den Arzneimitteln) nimmt, dass mit abnehmender Konzentration eines Wirkstoffs auch dessen Wirkung abnimmt, dann ist eigentlich sonnenklar, dass ein homöopathisches Präparat nicht wirksam sein kann, weil es keine nachweisbaren Wirkstoffe mehr enthält.

Denn die Potenzierung in der Homöopathie ist pharmakologisch gesehen nichts anderes als eine Folge von Verdünnungen. Wie gesagt: “pharmakologisch gesehen”.

Da stehen dann die Studien, die den homöopathischen Präparaten eine günstige klinische Wirkung bescheinigen, störend im Wege. Und wenn man mit der Wissenschaftlichkeit und Wissen am Ende ist, dann werden diese Ergebnisse tunlichst ignoriert und/oder lächerlich gemacht. Von daher wird man in jeder einigermaßen „seriösen“ populärwissenschaftlichen Veröffentlichung ganz zu Anfang und dann auch noch am Ende den Hinweis zu sehen bekommen, dass Homöopathie eine Glaubensfrage, alles Plazebo, Scharlatanerie etc. ist.

Von so einem Standpunkt aus betrachtet ist es durchaus verständlich, wenn sich einige Menschen dazu hinreißen lassen von “homöopathischem Bockmist” zu sprechen oder gar die Homöopathie zu verbieten.

Selbst wenn man beweisen könnte, dass das Dosis-Wirkungs-Prinzip der Pharmakologie in vielen Fällen richtig ist, so halte ich es dennoch für “begrenzt” anzunehmen, dass das die einzige pharmakologische Grundregel sein soll, die im Universum Geltung hat. Nur weil ich mir eine Sache momentan nicht erklären kann, kann ich nicht daraus schließen, dass es diese nicht gibt.

Ein Naturwissenschaftler wird sich nicht so billig zufrieden geben. Für einen unvoreingenommen Wissenschaftler stellt sich die Frage: Warum wirkt etwas, was nach bisherigem Wissen nicht wirken dürfte?

Aber: Es kommt ja noch schlimmer. Wenn man sich die Studien zu den homöopathischen Mitteln einmal anschaut, dann schneiden viele gut durchgeführte Studien in ihren Ergebnissen mindestens so gut ab, wie die Studien, bei denen Präparate der Pharmaindustrie zum Einsatz kamen. Einige schnitten sogar besser ab.

Ich arbeite derzeit an einer umfassenden Übersicht. Wenn Sie das interessiert, sollten Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter von Yamedo anfordern. (Das Formular dazu finden Sie rechts in der Spalte – Eine große grüne Box mit der Überschrift Newsletter 😉

Zu den Studien: Wie auch immer, allen Studien gemeinsam war, dass dabei gleichzeitig die Nebenwirkungsrate „statistisch signifikant“ niedriger lag als bei den Pharma-Studien. Klar doch… wenn nix drinne is, dann kann dat ja auch nich nebenwirken… Denn, alter pharmakologischer Leitspruch: „Ohne Nebenwirkung – keine Wirkung“.

Leider passt dies dann wieder nicht zu den beobachteten guten bzw. besseren Wirkungen der homöopathischen Präparate bei gleichzeitiger Nebenwirkungsarmut. Also so kommen wir wirklich nicht weiter.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die “Politik” und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Einen Hoffnungsschimmer bietet uns das Plazebo-Prinzip.

Homöopathie ist wirksam wie ein Plazebo, das ja bekanntlich auch irgendwie seine Wirksamkeit hat. Aber hier beißt die Unlogik gleich zweimal zu: Immerhin scheint dieses Argument der Schulmedizin recht und billig genug zu sein, zuzugeben, dass es etwas gibt, wo nix drinne is, das aber trotzdem wirkt. Plazebo also soll wirksam sein, ohne Wirkstoff zu enthalten: Das wird anerkannt. Die Homöopathie enthält nichts und hier plötzlich, unvermuteter Weise kann es keine Wirkung haben. Wie soll man diesen Widerspruch der Schulmedizin auflösen?

Unlogik Nr. 2 sind die real existierenden Studien, von denen ich oben gesprochen habe, die wissenschaftlich evidenzbasiert, klinisch relevant durchgezogen worden sind und die eine bessere Wirkung als die Plazebo-Referenz-Gruppe gezeigt haben. Hoppla, hatte ich schon wieder vergessen… das wird ja von der Schulmedizin ignoriert, weil es nicht in die gängige Wissenschaftsideologie der “Hardcore”-Gegner passt. Homöopathie – das Zeugs heilt ja, pfui Spinne! Aber, wie geht dies von statten?

Über die verkorkste Psyche von Wasserlinsen

Ein gewisser Dr. Stephan Baumgartner, Biophysiker seines Zeichens, hatte eine verrückte Idee in seinen Bemühungen, etwas mehr Grundlagenforschung über die Homöopathie zu betreiben. Denn: Herr Baumgartner wollte den „Grund“ für die Wirkung erfahren und die Bedeutung von möglichen Plazeboeffekten. Da Plazeboeffekte in einem gewissen Rahmen schon eine klinische Bedeutung haben, musste ein Testobjekt her, von dem man keinen Plazeboeffekt erwarten konnte: Wasserlinsen.

Diese Pflanzen werden routinemäßig in standardisierten Untersuchungen zur Ermittlung von Wasserqualität genutzt. Also untersuchte die Forschergruppe um Dr. Baumgartner ob diese Wasserlinsen, die durch höhere Konzentrationen an Arsen im Wachstum gehindert werden, nachfolgend durch eine homöopathische Behandlung wieder „geheilt“ werden können und sie wieder wachsen. Auch diese Untersuchung wurde im Rahmen einer randomisierten, doppelblinden, Plazebo kontrollierten Versuchsreihe durchgeführt. Ergebnis: Die eingesetzten homöopathischen Potenzen von Arsen veranlasste die Wasserlinsen zu einem erneuten Wachstum.

Dieser Effekt wurde sogar bei Potenzen beobachtet, bei denen rechnerisch kaum noch ein Molekül Arsen in der Lösung hätte sein können.

Das war der Beweis? Wenn es sich hier um ein neues Produkt der Pharmaindustrie gehandelt hätte, dann wäre ich mir sicher, dass es morgen zur behördlichen Zulassung gebracht worden wäre und gleichzeitig die Medien einen neuen “medizinischen Durchbruch” zu verkünden hätten. Die Forscher hier aber trauten dem Braten nicht und untersuchten erst einmal durch Kontrollexperimente die Stabilität des Untersuchungssystems. Damit sollte ausgeschlossen werden, dass äußere Einflüsse das Ergebnis verfälscht hatten.

Da eine solche Konstellation ausgeschlossen werden konnte, schlossen die Forscher: „Wir ziehen daraus den Schluss, dass wir hier mit großer Wahrscheinlichkeit Effekte beobachteten, welche nur durch spezifische Eigenschaften der potenzierten Substanzen zu erklären sind. Mit anderen Worten: offenbar wurden durch den Potenzierungsprozess bestimmte Eigenschaften der Ausgangssubstanz Arsen an die höheren Verdünnungsstufen weitergegeben, welche dann bei der Anwendung auf die Wasserlinsen zu einer Wachstumssteigerung führten.“

“Heiligs Blechle” (wie die Schwaben sagen) – wenn sich die Wasserlinsen das nicht mal nur eingebildet haben…

Immer noch keine Erklärung

Aber unsere Forscher rennen immer noch nicht zur Zulassungsstelle und zu den Medien, denn sie sind ehrlich genug, zu sagen, dass es für diese Beobachtung keine wissenschaftliche Erklärung gibt. Auch nach diesem erfolgreichen Experiment weiß niemand, wie dieser positive Effekt zustande kommt. Die Mechanismen liegen nach wie vor im Dunkeln.

Verschärfend kommt noch dazu, dass sich bei Parallel-Untersuchungen an Hefe dieser positive Effekt nicht hat reproduzieren lassen. Oder in den Worten der Schulmedizin: Die Hefe war nicht so verrückt, sich von so einem Unsinn beeindrucken zu lassen. Aber, auch wenn die Hefe streikte, dies macht den Effekt auf die Wasserlinsen nicht ungeschehen. (Esoteriker würde an dieser Stelle sofort einwerfen: Wasserlinsen sind Lebewesen mit Seele, Hefen nicht…) Aber solche Aussagen würde nur wieder Skeptiker auf den Plan rufen nach dem Motto: Die spinnen alle! Ein unvoreingenommener Wissenschaftler würde das erst einmal versuchen zu prüfen… – und womöglich zur Erkenntnis kommen, dass die menschliche Seele 21 Gramm wiegt.

Offensichtlich gibt es hier Dinge, von denen wir noch so wenig wissen, dass sie sich als Widersprüche manifestieren. Und es sind gerade diese Widersprüche, die das Forschungsgeschehen weiter treiben (statt widersprüchliche Ergebnisse einfach zu ignorieren). Da gibt es z.B. das ungeklärte Phänomen, dass bei Untersuchungen von homöopathischen Präparaten Ergebnisse im eigenen Labor leichter zu reproduzieren sind als in anderen Labors.

Gerade die Sache mit der Reproduzierbarkeit ist ein sehr ernstes Kriterium in der Naturwissenschaft (ein weiterer Unterschied zur Schulmedizin und ihrer Statistikmauschelei). Auch hier wissen die Forscher nicht, auf welchen Mechanismen dieser Effekt beruht. So vermutet man, dass die Wirkung von homöopathischen Präparaten an Konditionen geknüpft ist, die weitestgehend noch unbekannt sind.

Dr. Baumgartner schildert dies in einem anschaulichen Vergleich: „Ich vergleiche manchmal die derzeitige Situation der homöopathischen Grundlagenforschung mit derjenigen der Erforschung des Elektromagnetismus vor rund 300 Jahren: solange man nicht wusste, dass elektrostatische Ladungen durch Erdung neutralisiert werden können und dass somit die Luftfeuchtigkeit oder die Schuhsohlen des Experimentators den Ausgang von Experimenten beeinflussen können, waren elektrostatische Experimente schlecht reproduzierbar.“

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die “Politik” und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Aber eine Hypothese muss es geben

Laut Dr. Baumgartner gibt es lokale und nichtlokale Theorien zum Wirkmechanismus. Bei der lokalen Hypothese geht man davon aus, dass der unbekannte Wirkmechanismus in irgend einer Weise im Medikament fixiert sein muss. Man veranschaulicht diese Theorie mit einem Vergleich mit einem Buch oder einer CD, in denen Informationen gespeichert sind, die an den zu behandelnden Organismus weitergegeben werden, der dann auf diese Informationen reagiert. Aber wo liegt der Informationsträger? Man vermutet hier die Struktur der Wassermoleküle in Bewegung und/oder Anordnung. Möglich wären auch elektromagnetische Felder.

Die nichtlokalen Hypothesen vermuten, dass homöopathische Medikamente bestenfalls einen „Verweis auf eine immaterielle Struktur oder Prozess enthalten.“ Dies könnte sich auf das Verhältnis von Arzt und Patient beziehen z.B. Diese Vorstellungen laufen allerdings teilweise wieder in die Richtung einer Erklärung mit Plazeboeffekten hinaus. Dem widerspricht das Wasserlinsen-Experiment, bei dem es kaum eine Arzt-Patient-Wechselwirkung gegeben haben kann (es sei, die Wasserlinsen verstehen die Forscher ganz genau). Die Plazebo-Hypothese bezeichnet Dr. Baumgartner als „ist nicht mit dem derzeitigen Stand der Forschung in Übereinstimmung zu bringen“.

Tolle Forschung und keiner schaut hin

Ob man es wahr haben will oder nicht, es scheint in der homöopathischen Grundlagenforschung mehr zu passieren, als man gewahr wird und als man glaubt. Aber die Medien halten sich dahingehend bedeckt. Im Gegenteil. Wie schon weiter oben erwähnt, versuchen nicht wenige “Wissenschaftler” bei jeder sich passenden Gelegenheit die Homöopathie als Hirngespinst und Schwachsinn darzustellen.

Allerdings werden dann schon mal todbringende Präparate wie Vioxx, Avandia erst mal mit Pomp und Trara als “neue medizinische Durchbrüche” gefeiert und später mit einer “Fußnote” verschämt verabschiedet, als deren wahre Natur zum Vorschein kam.

Die homöopathische Grundlagenforschung dagegen hat keine finanzstarke Interessenslobby, wenn sie denn überhaupt eine Lobby hat. Die wenigen, relativ kleinen Herstellerfirmen, haben zum Teil um ihr überleben zu kämpfen.

Wenig Lobby, (relativ) wenig Geld. Damit gibt es auch keine publizistische Vermarktung der Ergebnisse. Und die Presse ist im Prinzip nur an reißerischen Ergebnissen interessiert, die sich gut verkaufen lassen. Aber so funktioniert Homöopathie halt nicht.

Die Homöopathie ist eine Therapieform, die nicht besonders „fotogen“ ist und daher von der Presse nur dann beachtet wird, wenn man sich über sie lustig machen kann.Vor allem wenn sich “Forscher” darüber auslassen oder anprangern, dass Homöopathie nur in den sogenannten “Bunten Blättern” (auch als Regenbogenpresse oder “Frauenzeitschriften” betitelt) Beachtung fände.

Wenn hier von Schwachsinn die Rede sein muss, dann von der schwachsinnigen Vorstellung, dass Wissenschaft von einem verrückten Genie betrieben wird, der Essen und Trinken und sich selbst vergisst und am nächsten Tag den Stein der Weisen findet. Wissenschaft erfolgt viel unauffälliger und unspektakulärer = medienunwirksamer. Wissenschaft hat auch im Bereich der homöopathischen Grundlagenforschung etwas mit „Wissen“ zu tun. Und das lässt sich nicht über Nacht generieren.

Der Lichblick ist allerdings: Homöopathie – kaum Lobby, kaum Geld, wenig Presse. Dies scheint eine günstige Voraussetzung zu sein für ehrliche Forschungsergebnisse.

Weitere Artikel zum Thema:

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an: