Schlapp und Erschöpft? Müdigkeit – Erschöpfung und Burnout bestimmen den Alltag?
Fühlen Sie sich chronisch müde und abgeschlagen, immer schlapp und extrem erschöpft und antriebslos?
“Ich könnte im Stehen einschlafen…”, berichten viele Patienten. Nach einem anstrengenden Arbeitstag, einer Feier und schwerer körperlicher Arbeit oder Sport ist das in gewisser Weise “normal”.
Doch für mindestens 300.000 Menschen (und das Bundesgesundheits-Ministerium schätzt die Zahl sogar auf über eine Million), ist dieses Gefühl ständig müde, schlapp und erschöpft zu sein ein quälender Dauerzustand.
Diese Menschen leiden am sogenannten “chronischen Müdigkeitssyndrom” auch Chronic-Fatigue-Syndrom oder Burn-out-Syndrom (kurz: Burnout) genannt.
Das Merkwürdige daran: auch noch so viel Schlaf hilft nicht. Patienten berichten dann meist, dass sie schon neun Stunden geschlafen haben und immer noch vor Müdigkeit und Erschöpfung kaum aufstehen wollen.
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Häufig besteht ein Mangel an Antioxidantien, an B-Vitaminen und Aminosäuren.
Das Burn-out-Syndrom oder Chronic Fatigue Syndrome (CFS), wurde erstmals 1869 von einem amerikanischen Neurologen beschrieben.
Hauptsymptom ist eine schwere Erschöpfung, die länger als sechs Monate andauert und die Leistungsfähigkeit stark vermindert. Schlaf und Ruhe bessern die Müdigkeit nicht, körperliche Belastung und / oder Stress verschlimmern das ganze. Im Extremfall kommt es zu wochenlanger Bettlägerigkeit bis hin zur Frühverrentung…
Beobachtungen aus meiner Praxis zeigen, dass die meisten Patienten sehr pflichtbewusst sind und zur Perfektion neigen. Besonders gefährdet scheinen berufstätige Frauen mit Familie und Haushalt zu sein. Nach einer Untersuchung aus Großbritannien waren, überdurchschnittlich viele Lehrer und Beschäftigte in sozialen und medizinischen Berufen betroffen.
Bei der Mehrzahl der Betroffenen treten Müdigkeit und Erschöpfung relativ plötzlich auf. Der Zustand der Erschöpfung gleicht einem beginnenden grippalen Infekt: bereits in Ruhe und bei allen Arten von Anstrengungen leiden die Patienten unter vielen Symptomen.
Aber nicht alle, die unter einer schweren Müdigkeit und extremer Erschöpfung leiden, sind am chronischen Müdigkeitssyndrom erkrankt. Erst wenn zusätzlich vier der folgenden Begleitsymptome vorhanden sind, gilt die Diagnose in der Schulmedizin als sicher:
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Diese Symptome begleiten das chronische Müdigkeitssyndrom (Burn-Out-Syndrom)
• Konzentrationsstörungen
• Vergesslichkeit
• Kopfschmerzen, die in ihrer Art und Intensität neu sind
• diffuse Muskelschmerzen
• Gelenkschmerzen (ohne Schwellung oder Druckschmerz)
• vergrößerte / geschwollene und oder schmerzhafte Lymphknoten
• Halsschmerzen
• leicht erhöhte Temperatur (Fieber)
Spätestens wenn man diese Begleitsymptome liest, muss man (bevor man denkt man sei “nur” chronisch müde, schlapp oder antriebslos), abklären ob eine andere Erkrankung vorliegt, die ähnliche Symptome hat. Dazu zählen fast alle Lebererkrankungen (wie z.B. eine Hepatitis), Autoimmunerkrankungen, Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), Multiple Sklerose, Borreliose, Tumorerkrankungen (alle Varianten von Krebs), Diabetes, Eisenmangelerkrankungen und chronische Lungenkrankheiten.
Hier möchte ich noch anmerken, dass die Borreliose (wird durch Zecken übertragen) eine sehr heimtückische Erkrankung ist, die in verschiedenen Stadien abläuft und an die immer noch viel zu selten gedacht wird. Bevor Patienten mit Borreliose (und auch Zöliakie) richtig diagnostiziert werden vergehen manchmal Jahre!
Wenn dies alles ausgeschlossen ist, können wir uns wieder dem Symptom chronische Müdigkeit und Erschöpfung zuwenden:
Auch die klassische Medizin geht davon aus, dass mehrere Faktoren zu einer Überlastung und damit Fehlfunktion des Immunsystems führen. So findet man bei vielen Patienten immer wieder bestimmte immunologische Veränderungen, die folgendermaßen interpretiert werden:
- anhaltender Stress
- Umweltgifte
- Virusinfektionen (z. B. mit Influenzavirus, Epstein-Barr-Virus oder anderen Retroviren, Herpesviren)
- Hormonstörungen (Stoffwechselerkrankungen!)
- Darmpilze
- allergische Reaktionen (Allergie) und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- psychische Störungen
Und auch Vitalstoffmängel scheinen eine wichtige Rolle zu spielen. So ergab eine britische Studie, die im April 1999 in der Fachzeitschrift Journal of the Royal Society of Medicine veröffentlicht wurde, eine deutlich erniedrigte Konzentration von B-Vitaminen (B1, B2, und B6) bei Patienten mit chronischer Müdigkeit und ständiger Erschöpfung.
Wie kann eine Therapie der chronischen Müdigkeit und Erschöpfung (Burnout) aussehen?
Also: auf die Gefahr hin mich zu wiederholen… die Krankheiten die ich oben angeführt habe, müssen ausgeschlossen werden.
Dann stellt sich die Frage: was ist zu tun?
Und da beginnt das Dilemma der Medizin und auch der Naturheilkunde. Die Schwierigkeit besteht in der Diagnose: Warum treten die Symptome auf?
Ist die Ursache geklärt, ist die Therapie in den meisten Fällen einfach.
Zunächst sollte der TYP der chronischen Erschöpfung definiert werden:
1. Die Nervöse Erschöpfung
Hier ist Stress das zentrale Thema.
Am besten helfen (neben Stressvermeidung) Massagen, Shiatsu und alle Entspannungsverfahren. Klassische Homöopathie kann helfen die “Empfänglichkeit” für Stress zu reduzieren. Im Homöopathie-Lexikon finden Sie Hilfe mit Homöopathie bei Erschöpfung und Schwäche.
In der Pflanzenheilkunde haben sich Melisse, Baldrian und die Passionsblume bewährt. Im Bereich Heilpflanzen und Heilkräuter finden Sie mehr Informationen.
2. Erschöpfung und Müdigkeit durch Immunschwäche
Daran können wir denken, wenn Sie ständig oder häufig unter Infektionen leiden: Erkältung, Husten, grippaler Infekt, Laufnase usw.
Interessantes Thema ist auch: Infektanfälligkeit
Hier helfen viele Therapien:
- Wasserheilkunde nach Kneipp, vor allem die Wechselgüsse nach Kneipp.
- Eigenbluttherapie
- Ergänzung von Vitalstoffen, Vitaminen und Mineralien nicht vergessen!
Und dann müssen wir an das darmassoziierte Immunsystem denken und dabei vor allem auf Darmpilze untersuchen. Mehr dazu unter in den Artikeln: Darmpilz Candida Albicans, Freund oder Feind?
3. Erschöpfung und Müdigkeit durch Kreislaufschwäche
Dies ist relativ selten. Hier denken wir vor allem an Patienten mit ständig kalten Händen und Füßen und auch zu niedrigem Blutdruck.
Bei niedrigem Blutdruck hilft das Pflanzenpräparat KORODIN ausgezeichnet, das sie in der Apotheke erhalten. Dazu morgens immer Trockenbürsten.
Bei kalten Händen und Füßen: ansteigende Unterschenkelbäder abends und Trockenbürsten morgens.
Zusätzlich hilft hier auch besonders Gingko.
4. Erschöpfung und Müdigkeit durch “Stoffwechselschwächen”
Hierher gehören alle Probleme wie Leberbelastungen (Lebererkrankungen), Galleprobleme oder auch die “chronische Verstopfung“, die bei Patienten dieses Typs zu finden sein wird.
Bei Leberschwäche (die vorhanden sein kann, OHNE das die Blutparameter abweichen! siehe auch: Blutwerte), denken wir zur Unterstützung vor allem an die Mariendistel. Eine ausgezeichnete und großartige Heilpflanze!
Bei der Galle ist das so eine Sache. Hier müsste ich eigentlich mindestens zwei Seiten schreiben um die Probleme des “Funktionskreises Gallenblase” richtig darzustellen. Gallentees können helfen. Artischockenpräparate und Knoblauch helfen auch.
Bleibt noch die chronische Verstopfung, die durch regelmäßigen Abführmittel-Missbrauch auch noch gesteigert wird.
Aus der Ernährungslehre: Nach 18.00 Uhr abends kein Obst (außer Apfel), keine Rohkost und keine Süßigkeiten mehr. Es kommt sonst zu verstärkten Gärungsprozessen, die wieder die Leber belasten und damit indirekt auch wieder die Galle und die Verstopfung fördern.
5. Erschöpfung und Müdigkeit durch Mangel – und Fehlernährung
Chronisch müde und erschöpfte Patienten leiden oft an Appetitmangel und nehmen dadurch zu wenige Vitalstoffe auf. Neben den klassischen Antioxidantien Provitamin A und ß-Carotin, den Vitaminen C und E sowie Selen, betrifft das vor allem die B-Vitamine.
Der amerikanische Neurologe Professor Melvyn R. Werbach von der Universität in Washington hält Mangelzustände an Mineralstoffen, Aminosäuren und Fettsäuren für einen wichtigen Verstärkungsfaktor der chronischen Müdigkeit.
Dabei hat Professor Werbach besonders das Magnesium, Natrium und Zink, die Aminosäuren L-Tryptophan, L-Carnitin sowie das Coenzym Q10 im Blick. An all diesen Nährstoffen könne eine Unterversorgung bestehen, wie er im Jahr 2000 in der US-Fachzeitschrift Revue of Alternative Medicine berichtete. Diese Mangelzustände verhinderten auch die Heilung der chronischen Müdigkeit bzw. des Burn-Out-Syndroms.
Prof. Werbach empfiehlt die mehrmonatige Einnahme von hochdosierten Präparaten, die auch Leistungssportler einnehmen. Mehr Informationen zu Vitalstoffen finden Sie unter: www.vitalstoffmedizin.com
Eine zu üppige Ernährung kann ebenfalls ein bestimmender Faktor sein. Hier spielt oft eine zu hohe Aufnahme von Kohlenhydraten, besonders Zucker, eine Rolle. Dann sind diese Nährstoffe drastisch zu reduzieren, wie dies beispelsweise in der ketogenen Diät geschieht.
Dabei wird auf Kohlenhydrate vollständig verzichtet und statt dessen der Fettanteil der Nahrung erhöht. So stellt sich der Stoffwechsel auf die Energiegewinnung aus Fett um. Diese Diät sollte allerdings von einem Spezialisten begleitet werden, um Ernährungs-Ketosen zu verhindern, bei denen es zum Abbau von Muskelmasse kommen kann. Eine Alternative zur ketogenen Diät ist ein durch den Heilpraktiker überwachtes Heilfasten.
6. Erschöpfung und Müdigkeit durch Allergien und chronische Vergiftungen
Es geht um folgende Bereiche:
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Chronische Vergiftung durch Wohnraumgifte und Gifte im Arbeitsbereich.
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Quecksilbervergiftungen, vor allem durch Amalgam-Zahnfüllungen (auch das ein abfüllendes Thema, das nicht so dramatisch ist, wie manche meiner Kollegen darstellen). Vor allem das Herausbohren der Füllungen mit hochfrequenten Bohrern ist ein Problem!
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Nebenwirkungen von Medikamenten (das muss ein Therapeut mit abklären, der sich damit auskennt).
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Verschiedene Formen einer Allergie (z.B. eine Nahrungsmittelunverträglichkeit)
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Abusus von Genussmitteln wie Alkohol oder Nikotin sowie Umwelt-Toxine
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Elektro-Smog (Handys, Mobilfunk-Masten, Wi-Fi-Router). Die elektromagnetischen Wechselfelder fördern die Bildung reaktiver Sauerstoff-Spezies, die zu Schädigungen der Mitochondrien führen können.
Wie es Dr. Maroon auf den Punkt bringt
Für den US-amerikanischen Neurologen Dr. Joseph Maroon ist Burnout eine ganzheitliche Lebenskrise. Er hat die Erkrankung am eigenen Leibe erfahren und sich selber geheilt. In seinem Buch Square One – a simple Guide to a balanced Life schildert er seine persönlichen Erfahrungen und weist den Weg aus der Krankheit.
Der Titel deutet schon an, dass Maroon das Burnout-Syndrom in vier zusammenhängenden Ursachen betrachtet, die auch nur mit einem Vierklang beseitigt werden kann. Die erste Ursache sieht er in einem Mangel an körperlicher Aktivität, die die zweite Ursache, die Depressionen, mit sich bringt.
Verstärkt werden die psychischen Beschwerden durch eine mangelnde Identifikation mit der ausgeübten Arbeit. Diese dritte Säule des Burnout stellt Maroon als eigenständigen Faktor des Krankheitsgeschehens hervor („innere Kündigung“). Die vierte typische Ursache ist eine krisenhafte Partnerschaft oder das Ende einer langen Beziehung.
Dieser Sichtweise entsprechend entwarf er seine eigene Therapie. Er begann Sport zu treiben, was den Depressionen automatisch entgegenwirkte. Die körperliche Aktivität erhöht den Spiegel der Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Acetylcholin.
Auch die Ausschüttung des Neurotrophins BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) wird durch Sport gefördert. Diese Veränderungen im Gehirnstoffwechsel brachten dem Selbstheiler seine psychische Stabilität zurück. Und dies ermöglichte ihm, sein berufliches und privates Leben neu zu ordnen.
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Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna Bialasiewicz
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 10.07.2018 bearbeitet.