Kinderkrankheiten - Verständlich Erklärt
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Viele Erkrankungen zeigen sich schon im Kindesalter. Die Diagnostik beim Kinderarzt zielt u.a. auf eine
frühzeitige Erkennung oder Prophylaxe dieser Krankheiten hin, die vornehmlich durch Viren oder Bakterien verursacht
werden.
Kinderlähmung
Bei der Kinderlähmung (Poliomyelitis, Polio) kommt es durch Polioviren zu
lebensbedrohlichen Lähmungserscheinungen oder auch Meningitis (
Hirnhautentzündung).
Neben Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Fieber und Schluckbeschwerden (HNO) zu Beginn, können im Verlauf auch Muskelschmerzen,
Herzmuskelentzündung (Herzkrankheiten) und
Lähmungserscheinungen (z.B. der Lunge - Lungenkrankheiten) dazukommen, die letal (tödlich) sein
können. Meist erfolgt die Infektion über kontaminierte Lebensmittel oder Getränke, die Inkubationszeit (Zeit von
der Ansteckung bis zum Ausbruch) kann bis zu 35 Tage betragen. Auftretende Lähmungserscheinungen sind nicht
reversibel.
Brechdurchfall
Fast jeder Säugling oder Kleinkind erkrankt in seinem Leben wenigstens einmal an einer Erkrankung, die sich als
Brechdurchfall äußert. Diese Erkrankungen sind für Eltern und Kinder
gleichermaßen unangenehm und auch anstrengend.
Masern
Masern zeigen sich häufig bei Kindern im Vorschul- und Schulalter. Die
Infektion wird durch das Masern-Virus
ausgelöst, welches bevorzugt Immun- und Nervenzellen befällt. Die Übertragung erfolgt über Tröpfchen, z.B. durch
Husten oder Niesen, dabei besteht eine
Ansteckungsgefahr schon vier Tage vor Ausbruch bis ca. vier Tage danach. Nach einem grippeähnlichen Stadium
(Prodromalstadium) zeigt sich der typische, dunkelroter Hautausschlag (Exanthemstadium) am gesamten
Körper, der sich auch im Bereich der Mundschleimhaut in Form von weißen Belegen mit rotem Hof zeigt. Die normale
Erkrankung lässt sich problemlos behandeln, daneben zeigen sich aber auch Komplikationen, wie z.B. die Meningitis (Hirnhautentzündung)
oder die Lungenentzündung. Eine
durchlebte Erkrankung bewirkt lebenslange Immunität.
Mumps
Mumps (Parotitis epidemica, auch „Ziegenpeter“) wird durch Tröpfchen übertragen.
Es handelt sich dabei um eine akute Virusinfektion mit einer Inkubationszeit von 17 bis 21 Tagen und einer
Ansteckungsgefahr in den ersten acht Tagen nach Symptomausbruch. Es zeigen sich allgemeine Zeichen körperlichen
Unwohlseins, die nach ein bis zwei Tagen zu einer starken Schwellung der Ohrspeicheldrüse (siehe auch: HNO) führen, welche Schmerzen und leichte subfebrile Temperaturen (Fieber) verursacht. Als Therapie dient nur eine Linderung der
Symptome, wobei eine einmalige Erkrankung lebenslange Immunität
bedeutet.
Röteln
Die Viren einer Röteln-Erkrankung (Rubiviren) führen über eine Tröpfcheninfektion zu
einem fiebrigen Krankheitsbild (Fieber) mit typischem
Hautausschlag und geschwollenen
Lymphknoten im Nacken und hinter den Ohren. Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Wochen, nach ca. drei
Tagen ist die Erkrankung durchlebt und verleiht danach lebenslange Immunität. Ungeborenes Leben kann bei einer
Erkrankung der Mutter Schaden nehmen.
Windpocken
Die als besonders ansteckend geltenden Windpocken (Varizelen) werden durch
das Varicella-Zoster-Virus (Herpesvirus) ausgelöst. Nach Ausbreitung über
die Blutbahn kommt es zu einer Infizierung von Haut und Schleimhäuten. Die Inkubationszeit liegt zwischen acht und
28 Tagen, die Erkrankung weist eine erhöhte Infektiösität bei Kontakt oder Aufenthalt im näheren Umfeld auf und
bleibt für ca. eine Woche bestehen. Die Klinik zeigt Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, erhöhte Temperatur (Fieber), rote, runde Flecken, teilweise flüssigkeitsgefüllte
Bläschen (Hautkrankheiten) und einen starken
Juckreiz am gesamten Körper. Windpocken heilen in der Regel nach ca. 10 Tagen komplikationslos ab, wobei sie
ebenfalls zu einer lebenslangen Immunität führen.
Scharlach
Scharlach wird durch Bakterien (Streptococcus pyogenes) ausgelöst und zeigt
sich vermehrt bei Kindern im Vorschul- und Schulalter. Das Bakterium ist ein Schleimhautparasit und wird durch
Tröpfchen übertragen. Die Inkubationszeit liegt zwischen einem und drei Tagen, danach zeigen sich besonders
Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Gliederschmerzen, hohes Fieber, Husten und Übelkeit. Bedingt durch den gleichen Erreger (einer Tonsillitis) sind die Mandeln
vergrößert und mit Eiter belegt. Ab dem dritten Tag nach Ausbruch zeigen sich die typische rote Zunge
(Himbeerzunge) und ein von der Leiste ausgehender Ausschlag. Bedingt durch toxische (giftige) Prozesse kann
Scharlach zu lebensbedrohlichen Situationen, wie z.B. Meningitis führen.
Mandelentzündung
Die Tonsillitis (Mandelentzündung) ist eine
bakterielle Infektion der Gaumenmandeln, hauptsächlich durch Streptokokken (ähnlich dem Scharlach) ausgelöst.
Begünstigende Faktoren können Stress, Abwehrschwäche oder zusätzliche Krankheiten sein. Es zeigen sich zunehmende
Schluckbeschwerden, hohes Fieber, belegte Stimmbänder und Kopfschmerzen. Die Halslymphknoten sind geschwollen
(geschwollene Lymphknoten), auch
Ohrenschmerzen (siehe auch: HNO) können auftreten. Differentialdiagnostisch zeigen das
Pfeiffersches Drüsenfieber, Scharlach oder auch die Diphterie ähnliche Symptome. Eine unkritische Entzündung heilt nach ca. zwei Wochen ohne
Komplikationen oder Schäden ab. Ist die Entzündung hochakut, kann es zu Atemstörungen kommen, die einen operativen
Eingriff unumgänglich machen.
Mittelohrentzündung
Eine häufige Erkrankung im Säuglings- und Kleinkindalter ist die Mittelohrentzündung (Otitis
media), die nach gängiger Lehrmeinung durch Bakterien verursacht wird und zu starken Ohrenschmerzen, Fieber, Erkältungssymptomen und auch Hörbeschwerden führen kann.
Gefürchtet ist immer die Gefahr einer Perforation des Trommelfells, zusätzlicher Eiterbildung und weiterer
Ausbreitung, z.B. auf die Knochen des Gesichts. Die Therapie richtet sich hier nach dem Ausmaß der Erkrankung.
Windeldermatitis
Daneben zeigen sich besonders bei Säuglingen und Kleinkindern u.a. eine Windeldermatitis (Reizung der
Haut im Windelbereich durch Stuhl und Urin) oder Nasenpolypen (gutartige Wucherungen, die die Nasenatmung behindern
können), Kinder im Schulalter können z.T. auch Aufmerksams- oder Verhaltensstörungen, wie z.B. ADS (Aufmerksamkeitsdefizit-Störung) aufweisen.
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 05.06.2014 aktualisiert
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