Gute Nachrichten: Fast Food in der Krise

Der Star-Investor Warren Buffett mag eigentlich Fast Food und investierte hoffnungsfroh viel Geld in diese fragwürdige Ernährungsweise. Doch nun scheint die Rechnung nicht ganz aufzugehen, denn sogar die Amerikaner haben jetzt Biokost für sich entdeckt.

Die Kraft Heinz Aktie (WKN: A14TU4), wovon ausgerechnet Warren Buffett viele in sein Depot gelegt hat, spiegelt die allgemeine Situation sehr gut wider. Zu Beginn des Jahres 2017 erreichte ihr Kurswert den Höhepunkt bei gut 91 Euro. Ab diesem Zeitpunkt ist die Aktie unter Schwankungen genau zwei Jahre lang auf ungefähr 40 Euro gefallen. Als Ende Februar 2019 in Deutschland besonders schönes Vorfrühlingswetter herrschte, musste die Kraft Heinz Aktie ein Kursgewitter durchstehen, sie sackte in kürzester Zeit von 43,50 auf 28 Euro ab, verlor also nochmals 36 Prozent ihres Wertes innerhalb weniger Tage.

Für Warren Buffett bedeutete dieser Kursrutsch einen schmerzhaften Verlust von immerhin drei Milliarden Dollar. Der 88-jährige Börsen-Guru kommentierte es im Finanzsender CNBC so: „Wir haben für Kraft viel zu viel bezahlt.“ Dem fügte er noch schadensbegrenzend hinzu, dass Kraft dennoch ein „wunderbares Unternehmen“ sei.

Jede andere ehrliche Äußerung hätte ihm ja auch weitere Milliarden gekostet, wenn dadurch noch mehr Investoren abspringen. Seine Beteiligungsgesellschaft „Berkshire Hathaway“ hat im Jahre 2013 gemeinsam mit dem Finanzinvestor 3G den Ketchup-Hersteller Heinz übernommen. Die nächste strategisch relevante Aktion folgte 2015, als Heinz mit dem Lebensmittelriesen Kraft fusioniert wurde und die neue Aktie mit 66 Euro ins Rennen ging.

Das Unternehmen Kraft Heinz kennt inzwischen den Grund für die neue Zurückhaltung der Aktionäre.Es ist vor allem der aktuelle Trend zu gesünderem Essen, der die gesamte klassische Lebensmittelindustrie in eine Krise wirft. Ganz egal, ob es um Ketchup von Heinz, die vorgefertigten Cheese und Macaroni von Kraft oder die klebrigen Zuckergetränke von Coca-Cola und PepsiCo geht, immer mehr Kunden wollen jetzt Frisches und Gesundes aus regionalem Anbau, um die elenden Transportwege zum Schutz der Umwelt zu minimieren.

Das ist der Horror für die Großkonzerne, die sich ihr Leben ganz anders vorgestellt haben und zugleich ist es eine große Chance für innovative Start-ups.

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Biokost und Bauernmarkt versus Fertiggericht aus der Discounter-Dose

Messbar betroffen von diesem neuen Trend zu individueller, gesunder Ernährung sind vor allem die Industrie-Unternehmen:

  • Nestlé
  • Unilever
  • Mondelez
  • General Mills
  • Kraft Heinz

Für kleine Unternehmen der Lebensmittelbranche ist es grundsätzlich leichter, die sich jetzt ergebenden Nischen zu besetzen. Der industrielle Tomatenketchup wird beim Grillen zum Beispiel immer öfter durch eine lokale Grillsoße ersetzt. Frische Wurst vom nächsten Biobauern wird heute gegenüber dem Wiener Würstchen aus einer Dose oder einem Glas bevorzugt.

Dazu trinken die Deutschen anstelle von Coca-Cola eine Afri-Cola oder eine Fritz-Kola. Die Wirtschaft gleicht damit einem Guerillakrieg. Den Großkonzernen stehen nicht mehr nur große, berechenbare Konkurrenten gegenüber, sondern, gleichsam wie Piranhas, immer mehr kleine, hochgradig flexible Start-ups.

Wie reagieren die großen Lebensmittelkonzerne?

Mit Mitmischen natürlich. Selbstverständlich werfen die großen Konzerne jetzt zunehmend Produkte mit weniger oder ganz ohne Zucker auf den Markt und auch das Fett kriegt sein Fett weg. Da stehen plötzlich Bio-Capri-Sonnen und Hotdogs ohne Zusatzstoffe von Oscar Mayer in den Supermarktregalen. Doch die Kunden trauen dem Braten noch nicht so recht und finden die neuen Start-ups einfach glaubwürdiger.

Insofern halten die Konzerne nach neuen Marken Ausschau, die sie zum Teil selbst entwickeln oder eben irgendwo einkaufen. Seit Jahren kauft beispielsweise PepsiCo Bio-Marken hinzu und der Schokoladen-Spezialist Hersheys übernahm Amplify Snack Brands, das für seine Protein-Riegel aus Molke, die wiederum ausschließlich aus Eutern grasgefütterter Kühe stammt, bekannt ist. Unilever und Nestlé fahren jetzt ebenfalls auf der Schiene der Bio-Marken.

Der Schoko-Riese Mars greift mit seinen wirtschaftlichen Fühlern schon längst, wenn auch nicht gleich nach den Sternen, so doch nach den Tieren. Neben dem bedeutenden Tierfuttergeschäft steht der Name Mars heute auf der größten Tierkrankenhaus-Kette in den USA. Beim Zukauf eines noch jungen Start-ups ist aber der Zeitpunkt ganz entscheidend. So müssen die Konzerne nun potenzielle neue Marken zur rechten Zeit identifizieren, solange sie noch für ein Taschengeld zu haben sind.

Großkonzerne treten als Wagniskapitalgeber auf den Plan

Unter der klangvollen (neudeutschen) Bezeichnung „Corporate Venturing“ beteiligen sich große Unternehmen mit frischem Geld hoffnungsfroh an Start-ups, um dann später an deren Umsätzen zu partizipieren. Zu diesem Zweck gründete Unilever extra das Tochter-Finanzunternehmen Unilever Ventures, das als Wagniskapitalgeber gezielt in Start-ups mit großem Potenzial investieren soll.

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René Gräber

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21 Kommentare Kommentar hinzufügen

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    vera kleinschroth

    25. März 2019 um 13:19

    Das haben sie toll recherchiert Herr Gräber.. diese Riesenkonzerne sehen schon ein bisschen ihre fälle davon schwimmen…. nun, dass sie dann in den Bio Unternehmen mitmischen ,versteht sich aber natürlich auch von selbst….

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    Thomas Mitra

    26. März 2019 um 9:42

    Ein wunderbarer Beitrag Herr Gräber. Vielen Dank. Ich erlaube mir die Weiterleitung und hoffe es rüttelt die Mitmenschen ein wenig wacher. Herzliche Grüße

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    Hallo Herr Gräber,
    immer wenn ich eine InfoMail’s bekomme, bin ich sehr dankbar für Ihre Arbeit. Ich hoffe, die Menschheit wacht endlich mal auf und fängt an, selbst über die eigene Gesundheit nach zu denken, anstatt es sich einfach zu machen und „alles“ in die Hände der PharmaIndustrie zu geben. Ich selbst bin zwei mal sehr schwer krank geworden und wusste, ich musste „selbst“ etwas ändern. Von der Ernährung angefangen über Medikamenteneinnahme bis Lebensstil. Dabei haben mich Ihre Informationen und Recherchen sehr inspiriert und ich wusste, dass ich das Richtige für mich tue. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Arbeit und ich hoffe, dass Sie dies noch lange lange machen werden. Lieben Gruß, Gabi H.-P

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    Vielen Dank für diesen Bericht, gibt er einem doch das Gefühl, dass der kleine Mann, oder die Masse aus ihm, doch etwas bewirken kann. Das erweckt Hoffnung darauf, dass es irgendwo doch Gerechtigkeit gibt….dass eine Handlungs- und Denkweise, die das Leben aller und die Erde selbst gefährdet, auch abgestraft wird. Endlich!!! Ob sie jetzt mit Bio mitmischen oder nicht, ist für mich irrelevant….mein Vertrauen ist weg, und bleibt weg!

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    GROSSE KLASSE DER BEITRAG !!! DANKE !!!

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    ………..der die gesamte klassische Lebensmittelindustrie in eine Krise wirft.?? falsch, es handelt sich um die Nahrungsmittel I n d u s t r i e !!
    2.) Bio ist ersteinmal für die Natur, Böden, Tiere positiv, aber nicht automatisch für die Gesundheit des Menschen. Es kommt wie so oft darauf an, was der Mensch aus Bioprodukten macht. Er kocht sie kaputt und weiterhin hält er an seinen krankmachenden Gewohnheiten fest. Dabei missachtet er, dass die Natur/Naturgesetze nicht mit sich handeln lassen! Das heißt weiterhin, dass der Mensch sich mit der Qualität(Lebendigkeit) seiner Nahrung beschäftigen muß!! will er dauerhaft ein starkes Immunsystem haben, ganz besonders betrifft es die jungen Menschen. Das hat zur Folge, dass sich der Mensch nicht mehr mit gefährlichen Impfungen und unwissenden Ärzten abgeben muß.

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    Danke für diesen gut recherchierten Beitrag. Es ist schön zu lesen. Immer wieder gehe ich an bestimmten Produkten vorbei und nun tun es andere auch, wie fein. Und gerade diese Börsengurus, die mir erzählen wollen, wie ich reich werde. Sooo einfach, dabei stecken sie oft damit drin. Mögen noch mehr Leute über ihr Essen nachdenken und anders wählen. Dann gibt es wieder neue Konstellationen…..also denken und handeln der Kleinen bringt doch was. Alles Gute für Sie und Ihre Familie.

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    Marie Johanne

    27. März 2019 um 14:48

    Ihre Beiträge sind so wichtig … wir werden ohne Ende von der Lebensmittelindustrie betrogen 🙁 und somit ist jede Aufklärung wertvoll – DANKE

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    Hans-Georg Strunz

    27. März 2019 um 15:59

    Vielen Dank für die stets wertvollen Beiträge für die Gesundheit. Auf meiner Homepage gibt’s auch viel Aufklärung.

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    Lieber René, Ihre Recherchen sind sooo wichtig! Danke für die wertvolle Arbeit! Leider kann ich nur dies: mich bedanken. Denn in meiner südamerikanischen Wahlheimat (durch Heirat hier gelandet) muss ich mich mit einem bescheidenen Einkommen begnügen, kann nicht einmal sparen. Aber – es ist ein Land, in dem es sich noch recht gut „bio“ leben lässt. Weil der Handel noch nicht überstrukturiert und überreglementiert ist, kommt man an Frisches ausserhalb der Supermärkte heran. Und – man muss eben informiert und kritisch sein. Es gibt auch ein Grüppchen von „Biobewussten“, deren Initiativen für Bio-Produkte zur Durchmischung des Marktes führen. Allerdings finde ich auch Nachhaltigkeit wichtig, so dass ich Biosauerkraut aus Deutschland ganz sicher nicht kaufen würde. Sondern ich stelle selbst Milchsaures her.
    Bin schon auf Ihren nächsten Artikel gespannt.

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    Christel Schöpgens

    28. März 2019 um 9:19

    Vielen Dank für Ihre wertvollen Beiträge, die hoffentlich immer mehr Menschen aufrütteln und zum Nachdenken bringen. Gott schütze Sie!

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    Andrea Hammerschmidt

    28. März 2019 um 10:15

    Eigentlich sollte es ja normal sein, dass man keine Chemie zu sich nimmt. Aber mittlerweile kann man es als Privileg auffassen, dass man Bio-Lebensmittel kaufen kann. Schlimm, was aus der Ernährungsmittelindustrie geworden ist und die Pharmaindustrie freut es natürlich, dass es viele kranke und fettleibige Menschen gibt….Einfach abartig, wie sich das Essen entwickelt hat.
    Danke Herr Gräber für Ihre vielen interessanten Beiträge und für die Mühe, die Sie sich machen. Auch, wenn viele Menschen das nicht zu schätzen wissen und bildungsresistent sind. Freundliche Grüße von Frau H.

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    Immer wieder gut, Information für die Gesundheit zu bekommen. Danke!
    Demnächst hoffe ich, mal fürs Heilfasten die Kurve zu kriegen, wenn ich Cortison und Diclophenac abgesetzt habe, die ich derzeit nehme. Was tatsächlich hilft. (Dazu Fischöl, Boswellia usw., s. Gelenkbuch) Entzündete Schulter nach Bruch… Mühsam wird es, wenn man allein ist und die Stimmung sinkt von wegen dem Medizinbetrieb, den ich wohl besser nicht näher beschreibe. Also, ich halte die Ohren steif, und richtiges Fast Food esse ich sowieso eigentlich keins. Habe gerade Camarguevollreis mit Krautstiel und Kalbsbratwurst verzehrt. Bratwurst ist zwar auch ein „no go“, aber lecker. Manchmal sogar mit Ketchup. Aber sonst bin ich nicht so schlimm unterwegs. Liebe Grüsse –

  14. Avatar

    Danke Herr Gräber, Ihre Recherchen und Informationen sind so wertvoll. Für mich war es eine Freude Ihren Beitrag zu lesen, denn es war eine gute positive für unsere Zukunft, auch wenn ich weiß die Konzerne werden reagieren.
    Wir brauchen Menschen wie Sie und Menschen wie uns die handeln und die Ware liegen lassen. Die Umkehr wird kommen, ich glaube ganz fest daran. Wir Endverbraucher haben mehr Einfluss durch unser Kaufverhalten als wir denken.
    Danke für Ihre Arbeit, Ihren Mut der Aufklärung, das Wachrütteln.
    Mit freundlichen Grüßen Marlene N.

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    Lieber Herr Gräber,
    ich fand Ihre Arbeit bisher sehr hochwertig und nun schreiben Sie für den aggressiven marktschreierischen FID Verlag … brrrr

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    Und ich habe mich schon gewundert, warum ich neuerdings überall Werbung für fast food Ketten sehe…das erklärt einiges!

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    Endlich… Es könnte ein Umdenken stattfinden hin zu mehr Bezug: zur Nahrung, zur „Umwelt“ (des Egos) und somit zu sich selbst. Wir haben in der Familie angefangen Gemüse zu fermentieren und Wildgemüse und -kräuter unseren Gemüsesäften beizumischen. Aus der Umgebung, ganz nah, ganz unspektakulär Brennesseln und Löwenzahn; mit dem Effekt, dass wir immer weniger Lust auf die verarbeiteten und tw. hochkonzentrierten Nahrungs- (nicht mehr Lebens-)-Mittel haben 🙂

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    Das sind ja wirklich gute Nachrichten. Aber die Startups haben es auch schwer. Die meisten müssen mühsam ihr Startkapital im Internet zusammenkratzen. Unsere Banken sind auch für die Konzentration im Lebensmittelmarkt mit verantwortlich. Ich kann nur hoffen, dass es den Startups gelingt, unabhängig zu bleiben. In unser aller Interesse an gesunden Lebensmitteln.

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    Regina Henniger

    12. April 2019 um 22:43

    Lieber Herr Gräber,
    Dankeschön für den sehr der Realität entsprechenden Artikel ! Momentan ist wohl alles auch ein wenig durcheinander!
    Finde es ungemein wichtig sich nicht mehr an den Tieren zu versündigen mit katastrophaler Haltung usw.
    Mit bricht das jedes mal das Herz sowas zu sehen !!!
    Liebe Grüße Regina

  20. Avatar
    Sonja Luckmann

    14. April 2019 um 13:28

    Sonja
    Hallo lieber Herr Gräber, da freuen wir doch uns ALLE darüber.
    Das die Menschen so langsam schlauer werden.
    Vielen Dank, für die Mühe ihrer immer wieder interessanten Berichte.
    Herzliche Grüße
    Sonja

  21. Avatar

    Danke für den Artikel Herr Gräber! Ich verstehe sowieso nicht, wer das alles kauft, aber wenn ich an diversen Fast Food Ketten vorbei fahre, sehe ich immer noch lange Schlangen und volle Restaurants. Außerdem laufen inzwischen so viele adipöse Jugendliche herum, dass es mich gruselt. Ich hoffe Sie hatten schöne Ostern und ich wünsche Ihnen einen tollen Frühling. Liebe Grüße Sabine Koch

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