500.000 Todesopfer – und „nur“ 26 Milliarden Strafe für US-Pharmakonzerne

Unschöne Nachrichten aus den USA: Die „Neue Zürcher Zeitung“ schildert in ihrem Beitrag[1] vom 22. Juli 2021, dass „US-Pharmakonzerne einem milliardenschweren Opioid-Vergleich zugestimmt haben“. Was heißt das genau?

Zur Opioid-Krise in den USA hatte ich einige Beiträge liefern können:

Jetzt tritt allerdings ein weiterer Pharmariese in der Opioid-Manege auf. Und das ist Johnson & Johnson, also genau die Firma, die auch einen eigenen „lebensrettenden“ Impfstoff auf DNA-Vektor-Basis gegen Covid-19 anbietet.

Wie wenig dieser Firma an einer Lebensrettung gelegen ist, das hat sie in der Vergangenheit bereits unter Beweis stellen können:

  • Das Pharmakartell – Wie wir Patienten belogen werden  – Zu diesem Zeitpunkt (2008) war bereits bekannt, dass Johnson & Johnson 7 Millionen USD für Lobbyisten ausschüttete, um auf diese Weise einen Fuß in der Tür der amerikanischen Politik zu haben.
  • Talkumpuder und Eierstockkrebs  – Ein scheinbar harmloses Produkt, Talkum-Puder, entpuppte sich als Wolf im Schafspelz. Der Hersteller, Johnson & Johnson, wäscht seine Hände in „lebensrettender“ Unschuld. In der Folge gab es etliche Schadenersatzklagen und entsprechende Urteile zur Zahlung von Schadensersatz.
  • Wenn die Pharmaindustrie zum Doktor muss  – Johnson & Johnson zählt auch zu den Top-Firmen in der Pharmabranche, die professorale „Mietmäuler“ engagieren und bezahlen, um ihre Produkte nachhaltig zu bewerben.

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Der 26-Milliarden-Dollar-Deal

Aus der Schweizer Zeitung erfahren wir, dass der inzwischen getroffene Vergleich Produkt eines „seit Jahren andauernden Rechtsstreits“ ist. Durch den freizügigen Einsatz von Opioiden als Schmerzmittel kam es in den USA zu einer Krise, die dort im Verlauf von 20 Jahren rund 500 Tausend Todesopfer gefordert hatte.

Die Situation war so dramatisch, dass im Jahr 2017 Präsident Trump einen „medizinischen Notstand“ ausgerufen hatte. Opioide als Todesursache bei Amerikanern unter 50 Jahren avancierten damals zur häufigsten Todesursache. Dieser Effekt war so ausgeprägt, dass sogar die Statistik zur durchschnittlichen Lebenserwartung der Amerikaner zu sinken begann.

Auch hiervon berichtete ich in einem Beitrag von 2019:

Von der „New York Times“[2] erfahren wir, dass dieser Deal nur Johnson & Johnson und drei weitere pharmazeutische Lieferfirmen (Cardinal Health, Amerisource Bergen und McKesson) betrifft.

Die Lieferfirmen wurden für schuldig befunden, über einen Zeitraum von 20 Jahren versäumt zu haben, die Menge der Auslieferungen von Opioiden überwacht zu haben. Man hätte hier sehen müssen, dass ein mit medizinischen Bedürfnissen nicht mehr zu erklärender Bedarf vorgelegen hatte.

Johnson & Johnson produzierte die Opioide und versorgte andere Firmen damit. Die Firma machte auch ihre eigenen Produkte. Um offensichtlich das gute Geschäft mit den Opioiden aufrechtzuerhalten, hatte die Firma das Suchtpotenzial dieser Produkte bei Ärzten und Patienten als unerheblich beziehungsweise nicht gegeben dargestellt.

Ich bin überzeugt, dass diese Firma bei der Diskussion der Nebenwirkung ihrer „GMO-Impfung“ ähnlich verharmlosende Statements auf Lager hat. Vielleicht müssen wieder 500 Tausend Menschen sterben, bevor auch dieses „lebensrettende“ Produkt durch die Mühlen der Justiz geschleift wird.

26 Milliarden und weitermachen

Selbstverständlich versteht sich diese Strafzahlung nicht als Schuldgeständnis. Denn alle Beteiligten sind unschuldig. Die drei „unschuldigen“ Lieferfirmen/Distributoren müssen im Verlauf der nächsten 18 Jahre 21 Milliarden USD zahlen.

Johnson & Johnson zahlt über die nächsten neun Jahren 5 Milliarden USD. Und es gibt weitere Auflagen zur Verteilung und zur Überwachung opioidhaltiger Medikamente.

Von den 26 Milliarden USD gehen 2 Milliarden an die Anwälte für deren Anwaltskosten. Die verbleibenden 24 Milliarden werden unter den Bundesstaaten und lokalen Regierungseinheiten aufgeteilt.

Damit die jedoch ihr Geld erhalten, muss eine Mehrheit von Bundesstaaten diesem Deal zustimmen. Falls dies nicht der Fall sein würde, dann würde der Deal platzen, die Angeklagten würden straffrei davonkommen und die gesamte Klage müsste wieder neu aufgerollt werden.

Im Gegenzug sind diese Firmen nicht nur „off the hook“, also nicht vorbestraft und nicht weiter belangbar. Vielmehr wurde vereinbart, dass weitere Klagen gegen die vier Firmen fallen gelassen werden und eine Verpflichtung, dass keine weiteren Klagen zugelassen werden dürfen.

Damit kann man in der Zukunft fast nahtlos da weitermachen, wo man aufgehört hat. Besser noch – die Firmen haben jetzt eine Art juristische Immunität, die sie vor weiteren juristischen Verfolgungen schützt.

Damit sollte auch der finanzielle Schaden für die Firmen, der auf einen langen Zeitraum verteilt wurde, kaum ins Gewicht fallen. Denn in der Zwischenzeit kann man mit seinen Produkten ja wieder das und mehr verdienen, was man als Strafzahlung abgenommen bekommen hatte.

Und: Treppenwitz der Geschichte ist, dass ausgerechnet die angebliche „Pandemie“ 2020 den Höhepunkt der Opioid-Krise ausmachte. Im letzten Jahr gab es eine Rekord-Marke an Todesfällen aufgrund von Opioiden. Grund hierfür waren Isolation und Lockdown, verbunden mit eingeschränkter medizinischer Versorgung.

Wo bleiben Purdue Pharma und einige andere?

Die „New York Times“ schreibt hierzu, dass die Milliardärsfamilie Sackler ebenfalls Verhandlungen führt, um sich freikaufen zu können. Hier sind Summen von 4,5 Milliarden USD im Gespräch. Es geht auch das Gerücht herum, dass die Besitzer Insolvenz angemeldet haben, sehr wahrscheinlich, um größere finanzielle Auflagen zu vermeiden.

Trotz der scheinbar positiven Entscheidung des Gerichts bleiben noch Tausende anderer Anklagen gegen viele andere pharmazeutische Firmen offen. Hier geht es um Hersteller von Opioid-Produkten, sowie Apotheken und Drogerieketten und deren Lieferanten. Es sieht fast so aus, als wäre der Deal mit Johnson & Johnson und Co. nur die Spitze des Eisberges.

Wo bleiben die Opfer?

2 Milliarden Anwaltskosten, 24 Milliarden für die Bundesstaaten und lokalen Regierungen. Und die Opfer? Wer entschädigt die? Welchen Schaden hatten die Bundesstaaten und lokalen Regierungen durch die Opioid-Krise, der durch solche Summen kompensiert werden müsste?

Die „New York Times“ zieht hier einen Vergleich von vor 20 Jahren hervor, als die Zigarettenindustrie zur Zahlung von Entschädigung verdonnert worden war. Auch hier gab es kein Geld für die Geschädigten. Auch hier strichen sich die Bundesstaaten das Geld ein, um ihre Finanzlöcher zu stopfen. Gelder für die Behandlung von Erkrankungen durch das Rauchen gab es so gut wie gar nicht.

Und heute steht damit zu erwarten, dass dieses Szenario sich wiederholt. Man wird das eingenommene Geld angeblich dazu nutzen, alles zu tun, um eine neue Opioid-Epidemie zu vermeiden. Das wird heißen, neue gut bezahlte Verwaltungsposten zu kreieren, die den Schein von Vorsorge um das Wohl der Bürger aufrechterhalten. Die Süchtigen und die durch die Produkte gesundheitlich Ruinierten dürfen sich an die Wohltätigkeitsorganisationen und Suppenküchen wenden.

Fazit

26 Milliarden Schadenszahlung für die Herstellung und Verbreitung von Opioiden unter Angabe falscher Behauptungen. Das klingt imposant. Bei genauer Betrachtung jedoch sieht man den Feigenblattcharakter dieses Deals. Im Gegenzug gehen die Angeklagten fast unbehelligt nach Hause und dürfen sogar in der Zukunft unbehelligt da weitermachen, wo sie aufgehört haben, diesmal nur mit der Zuversicht, dass ihnen niemand mehr ins Handwerk pfuschen kann.

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Beitragsbild: fotolia.com – Africa-Studio

Dieser Beitrag wurde am 31.07.2021 erstellt.


Quellen:

René Gräber

René Gräber

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