Kava – gutes Mittel gegen Angst und Unruhezustände – in Deutschland aber verboten

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Kava gehört zur Familie der Pfeffergewächse und scheint mit das beste Mittel zur Bekämpfung von Unruhe zu sein.

Dies stellte die weltweit erste große klinische Studie fest, die den Nutzen der Pflanze unter die Lupe genommen hatte. Schulmedizinische Substanzen dagegen zeigen oft nur einen limitierten Effekt. Kava jedoch reduziert signifikant Unruhezustände, besonders auch in schweren Fällen.

Rund 26 Prozent der Patienten mit mittelschweren bis schweren Unruhezuständen sagten, dass ihre Symptomatik vollkommen verschwunden sei, nachdem sie Kava-Supplemente zweimal täglich für die Dauer von 6 Wochen eingenommen hatten.

Forscher der Universität Melbourne sagten, dass keiner der 75 Patienten von Nebenwirkungen betroffen war aufgrund der Gabe der Supplemente. Außerdem gab es keine Abhängigkeitsphänomene, die oft bei „pharmakologischen Substanzen“ zu beobachten sind.

Alle Teilnehmer der Studie waren klinisch diagnostiziert worden, an einer generalisierten Angststörung zu leiden. Sie erhielten entweder 120 Milligramm Kava zweimal täglich für die Dauer von 3 bis 6 Wochen oder ein „Placebo“. Die Verum-Gruppe zeigte eine „dramatische“ Abnahme ihrer Angst-Symptomatik.

Die beeindruckendsten Ergebnisse sahen die Wissenschaftler jedoch bei den Patienten mit schweren Angstsymptomen.
(Quelle: Kava in the Treatment of Generalized Anxiety Disorder: A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Study; ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23635869)

Das dicke Ende kommt aber noch…

Falls Sie bei obigen Ausführungen dachten: „Das ist ja eine gute Alternative!“, dann muss ich Sie enttäuschen. Denn: Kava-Kava, bzw. kavainhaltige Präparate sind in Deutschland verboten. Ich kann mich noch gut an dieses Verbot anno 2002 erinnern. Patienten mit Angststörungen, die sehr gut mit den Kavapräparaten zurecht kamen, saßen auf einmal in der Praxis und wussten nicht mehr weiter.

2007 war es dann wieder erlaubt um dann 2019 doch wieder endgültig verboten zu werden.

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Als Grund des Verbots werden angebliche Leberschäden angegeben, die unter einer Behandlung mit Kava aufgetreten sein sollen. Inzwischen weiß man, dass die gemeldeten Fälle teilweise Mehrfachmeldungen waren, beziehungsweise Meldungen von Fällen, wo Kava und eine lebertoxische Substanz gleichzeitig eingenommen worden waren. Es gibt in der Literatur nur einen einzigen Fall, wo eine lebertoxische Wirksamkeit, verursacht durch Kava, angenommen werden kann. Zwei diesbezügliche Kontrollstudien mit über 7000 Patienten, die täglich bis zu 150 Milligramm Kava-Extrakt eingenommen hatten, konnten keinen einzigen Fall von Lebertoxizität ermitteln.

Grund für eine mögliche Lebertoxizität ist mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass das Präparat nicht nur aus den Wurzeln der Pflanze gewonnen wurde, sondern dass hier auch Blätter und Stängel mit zum Einsatz kamen, die lebertoxische Substrate enthalten können. Dieser Verdacht wird umso wahrscheinlicher, da die Wurzel der Pflanze zehnmal teurer ist als ihre anderen Bestandteile, was die Herstellung von Kava für den Hersteller kostengünstiger macht, für den Konsumenten jedoch potentiell toxischer.

Außerdem ist es potenziell gefährlich, Kava zu hoch zu dosieren (therapeutische Dosierung liegt bei dreimal täglich 45-70 Milligramm Kavalactone, bzw. Kavapyrone). Eine Überdosierung verstärkt nicht seine Wirkung, lässt aber potentielle Nebenwirkungen wahrscheinlicher werden.

Bei Betroffenen mit Lebererkrankungen oder hohem Alkoholkonsum ist der Einsatz von Kava nicht angezeigt. Bei einer längeren Einnahme (mehr als vier Wochen) empfiehlt es sich, die Leberenzyme zu kontrollieren. Bei Symptomen von Gelbsucht sollte Kava abgesetzt werden. Auch unspezifische Symptome für eine in Mitleidenschaft gezogene Leber, wie Übelkeit, heller Stuhl, dauernde Müdigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Appetitverlust etc., sollten beachtet und gegebenenfalls Kava abgesetzt werden.

Eine (wie ich meine gute) Analyse der bekannten Daten zu Kava-Kava (durch die beiden Wissenschaftler Mathias Schmidt und Adolf Nahrstedt vom Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie), kommt zu dem Schluss:

Hinsichtlich der aktuell diskutierten hepatischen Nebenwirkungen zeigt bereits eine oberflächliche Analyse der verfügbaren Daten, dass in der Presse ein verzerrtes Bild des tatsächlichen Leberrisikos von Kavaextrakten gezeichnet wurde. Nach Abzug von Mehrfachmeldungen und Fällen, die nicht oder sehr wahrscheinlich nicht im Zusammenhang mit der Einnahme von Kava standen, verbleiben gerade einmal vier einigermaßen gut dokumentierte Verdachtsfälle […]. Von diesen Fällen trat lediglich ein einziger im Zusammenhang mit einer monographiekonformen Dosierung hinsichtlich der Kava-Monographie der deutschen Kommission E auf […]. (vgl. www.uni-muenster.de/imperia/md/content/pharmazeutische_biologie/_v/
abstract.pdf

Fazit

Angesichts der oftmals (immer noch!) unkritischen Verordnung von Psychopharmaka (insbesondere der Antidepressiva) halte ich das für einen Skandal. Die Psychopharmaka liegen auf dem dritten Platz der am häufigsten Arzneimittelgruppen und machten 2010 einen Umsatzanteil von 8,7% aus – ein Milliardengeschäft.

Das Geschäft wäre ja in Ordnung – das würden Kava-Kava-Hersteller auch machen wollen. Aber wegen nicht stichhaltiger Gründe (siehe oben), wird eine effektive Heilpflanze vom Markt verbannt, während zum Beispiel die Antidepressiva munter Absatzrekorde feiern.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Zum Weiterlesen: In meinem Beitrag Antidepressiva – Lebensgefährliche Plazebos? (www.naturheilt.com/medikamente/antidepressiva.html), hatte ich bereits auf die (zum Teil) gravierende Problematik dieser Mittel hingewiesen.

Dieser Beitrag wurde im Oktober 2013 erstellt und letztmalig am 11.5.2022 ergänzt.

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths

René Gräber

René Gräber

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